Danny Heister – Eine Erfolgsgeschichte
Der Erfolgstrainer Danny Heister hat im Juli letzten Jahres bei andro unterschrieben. Der langjährige niederländische Nationalspieler, mehrfache nationale Meister und Trainer von Borussia Düsseldorf bereichert das andro ProTeam mit seiner großen Kompetenz, dem gelebten Fairplay und seiner stets freundschaftlichen Mentalität. Hier erfahrt ihr mehr über seine Person, den Karriereweg und worauf er sich in der Zukunft freut.
Wie begann deine Tischtennis-Karriere? Mit welchem Alter hast du gestartet und wann wurde dir bewusst, dass du es beruflich machen kannst und möchtest?
"Bereits im Kindesalter mit 4-5 Jahren habe ich durch meinen Vater den Tischtennis Sport kennengelernt. Lange Zeit habe ich parallel zum Tischtennis Fußball gespielt, bis ich mich schließlich komplett für den Tischtennis Sport entschieden habe. Mein Weg ging von der Platte in der Garage, über die Halle im Dorf, wo ich auch Dorfmeister wurde, hin zu regionalen und nationalen Stützpunkten des holländischen Verbandes. Mit 14 Jahren wurde ich der jüngste Spieler in der holländischen Bundesliga und konnte auch schon erste Internationale Erfahrungen sammeln. Aufgrund des hohen Trainingspensums habe ich mit 17 Jahren auf eine Sportschule in Amsterdam gewechselt, sodass Schule und Sport besser aufeinander abgestimmt waren. Bei meiner letzten Jugend EM habe ich mit der Mannschaft den zweiten Platz und im Einzel den dritten Platz geholt und habe zudem das EURO TOP12 Turnier gewonnen. Parallel hatte ich auch schon erste Einsätze in der Herren Mannschaft.
In dieser Zeit war es für mich schwierig Schule und Training nebeneinander zu meistern. Ich wollte eigentlich nach meinem Realschulabschluss noch einen höheren Abschluss machen, aber das war zeitgleich mit dem Sport nicht für mich zu bewältigen, sodass ich mich dem Sport in Vollzeit gewidmet habe. Ich habe dann Lehrgänge besucht, bspw. in Grenzau und konnte auch zum ersten mal holländischer Meister werden. Danach habe ich noch eine Zeitlang in der Bundesliga in Holland aber auch ein Frankreich gespielt.
Für mich war das ein Traum, aber man muss dafür viel ackern und immer Lösungen und Wege finden, um viel zu Trainieren:wenn man dann auch mal in einem Zelt schlafen muss, dann ist das so."
Du hast insgesamt 32 Titel bei den niederländischen nationalen Meisterschaften gewonnen, was bedeuten dir diese Siege in deiner Heimat?
"Bei meiner letzten niederländischen Meisterschaft wusste ich, ich brauche 3 Titel um den Rekord von Bettine Vriesekoop zu brechen und das habe ich dann auch geschafft. Ich bin natürlich Titelgeil und will alles gewinnen, was es zu gewinnen gibt, aber es geht mir auch immer um die Entwicklung von den Spielern und mir selbst. Heutzutage ist Tischtennis in Holland leider nicht mehr so populär, aber zu meiner Zeit war das noch etwas anders, daher bedeuten mir diese Titel auch viel."
Du bist nun schon seit mehr als zehn Jahren bei Borussia Düsseldorf Cheftrainer, was gefällt dir an dem Verein so besonders, dass er dich so lange halten konnte? Was waren deine besten Momente im Verein?
"Ich erinnere mich noch genau daran als mich Andreas Preuß 2009 anrief als ich gerade auf der Tribüne einer Halle in Luxemburg saß, um mit mir über Borussia zu sprechen. Damals war ich Jugend- und Herrentrainer in einem Internat. Nachdem ich lange darüber nachgedacht habe was ich eigentlich machen möchte, habe ich mich letztendlich dafür entschieden zu Borussia zu gehen, denn ich kannte den Verein und seine Strukturen, da ich dort selbst vier Jahre lang gespielt habe. An dem Verein gefallen mir besonders die professionellen Strukturen und das vollste Vertrauen vom und in das Team selbst.
Momente, die mir in Erinnerung bleiben, sind meistens die, in denen man die Entwicklungen der Spieler sieht und sie Erfolg haben. Wir sind eine Mannschaft und dieses Gefühl möchte ich bewahren, aber gleichzeitig reizt es mich, die Stärken jeder einzelnen Person zu verbessern. Natürlich sind Titelgewinne etwas sehr Schönes, aber wirklich besonders war unser erster Titel als ich neu im Verein war, denn der Verein hat eine Geschichte und es ist toll, dass ich diese mit fortsetzen konnte."
Was reizt dich am Tischtennis-Sport?
"Tischtennis ist mein Leben – ich habe niemals etwas anderes gemacht. Es ist die Komplexität, die mich an diesem Sport reizt. Man benötigt viel Erfahrung, aber ab und zu ist es auch wichtig neue Wege zu finden. Ich spreche immer gerne von 5 Aspekten die mir bei Spielern wichtig sind: Technik, Taktik, Mentalität, Körperbeschaffenheit und der Lebensstil. An diesen Eigenschaften muss man immer arbeiten und sie auf einander abstimmen, denn am Ende müssen die Spieler die Entscheidung am Tisch selbst machen. Ich versuche sie zu der Unabhängigkeit vom Trainer zu führen."
Welche Ziele hast du dir für deine Zukunft noch gesetzt?
"Ich möchte mich immer weiter entwickeln, denn heutzutage kann man nicht mehr so trainieren wie vor zehn Jahren. Erfolg ist immer ein Teil des Ziels, aber ich lege auch großen Wert auf den Prozess und dieser ist im Tischtennis nicht immer einfach, weil Änderungen ihre Zeit brauchen. Ich möchte Spaß haben und freue mich auch auf die Zusammenarbeit mit andro, um zu versuchen Produkte zu optimieren und Neues zu Entwickeln."